SIGA in den Medien


«Putin und Xi lehnen sich zurück und beobachten die Hektik Europas»

Bluenews vom 7.03.2025

Der Aussenpolitik-Berater Remo Reginold erklärt blue News, wie vielen von Trumps Ankündigungen tatsächlich Taten folgen dürften und welche Möglichkeiten Europa und die Schweiz haben, ihre Position in der Welt zu halten.

 

"Putin lehnt sich zurück und schaut den Europäern zu, wie sie Aktivismus und Blitzdiplomatie betreiben. Und die chinesische Regierung kann sich noch weiter zurücklehnen. Die haben so viele wirtschaftliche Abhängigkeiten geschaffen, die haben uns sowieso schon im Griff. Die realpolitische Karte behalten sie dabei in der Hinterhand."

 

"Ja, Europa hat es in der Vergangenheit verspielt, aber vergessen wir nicht: es ist eine wirtschaftliche Macht, die man nicht ausser Acht lassen kann. Zudem ist die Vielfalt der Staaten eine Stärke, die sie clever spielen können, so können europäische rechtsnationale Regierungen anders auftreten und allenfalls eine Brücke zu Trump schlagen, während Frankreich sich clever als diplomatischer Taktierer sich positionieren kann, der skandinavische Norden und das Baltikum, als die Frontline gegenüber Russland und Deutschland als Einiger Europas. Mit dieser Vielfalt kann man situativ in Verhandlungen gehen mit den USA, mit China, dem Nahen Osten oder mit Indien.

Wir haben nicht einfach den Kalten Krieg 2.0. Die festen Allianzen und Blöcke werden abgelöst von Frenemies, also Staaten und Gruppen, die in einer Situation Freund, in der anderen Gegner sein können. Indien beispielsweise arbeitet sowohl mit der EU als auch mit Russland zusammen. In diese Richtung muss auch die EU gehen. Ich fände es cleverer, wenn wir nebst der militärischen Abschreckung noch andere Elemente der Abhängigkeit schaffen könnten; eben da spielen Technologie, Lieferketten, Rohstoffe aber auch Deutungsprojektionen, wo man symbolisch Stärke projeziert, eine wichtige Rolle."

 

"Noch versteht die Schweiz die Aussenpolitik zu technisch. Sie sollte kreativer werden."


USA räumen Chefposten Gesucht: die neue Weltmacht

SRF vom 6.03.2025

Reginold spricht von einem globalen Gefüge, in dem unterschiedliche «Themen und Tempi» wirken – ohne Supermacht, die den Takt vorgibt. Stattdessen formiere sich ein «Konglomerat von unterschiedlichen Kräften», die wahlweise kooperieren oder in Konkurrenz zueinander stehen.

Zum Leben erwacht all das im Brics-Konstrukt, in dem demokratisch mit autoritär geführten Staaten zusammenspannen. «Hier wird ohne Gremien und Sekretariate, situativ und opportunistisch Politik gemacht – je nachdem, welche Konstellation gerade vorteilhaft erscheint», sagt Reginold.

Der Geopolitikexperte fürchtet, dass Europa auf dem internationalen Parkett weiter an Bedeutung verliert: Es sei zu träge, zu bürokratisch und zu unflexibel, um erfolgreich zu netzwerken. «Europa fehlt das strategische Momentum», bilanziert Reginold. «Wir müssen wegkommen von diesem technokratischen Verständnis von Aussenpolitik. Es braucht mehr Kreativität.»


Neue Weltordnung: Experte sieht düstere Zukunft für Europa

20min vom 4.03.2025

Weil Donald Trump die Militärhilfen für die Ukraine gestoppt hat, will EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen 800 Milliarden in die europäische Aufrüstung investieren.

Für Geopolitik-Experte Remo Reginold ist klar: Das ist zu wenig und es kommt zu spät, Europa hat in der Ukraine versagt.

Auch langfristig zeichnet er kein schönes Bild der Zukunft Europas. Der Kontinent drohe in der sich anbahnenden neuen Weltordnung unterzugehen.


Europäische Länder rüsten gegen Putin auf – Experte zweifelt: «Frage mich, ob es nicht schon zu spät ist»

Blick vom 21.02.2025

Das Verständnis von Bedrohung unterscheidet sich innerhalb Europas jedoch stark, wie Remo Reginold (39), Direktor des Swiss Institutes for Global Affairs (SIGA), im Gespräch mit Blick betont. Es gibt sogenannte «Front- und Hinterländer», die die Bedrohungen unterschiedlich beurteilen.

Laut Reginold, der selber an der Münchner Sicherheitskonferenz zugegen war, ist der generelle Tenor in Europa tatsächlich, dass man aufrüsten muss. «Hoher Input heisst aber noch nicht besserer Output. Die entscheidende Frage ist: Wo kommt das Geld her, wo müsste man sparen, wenn das Verteidigungsbudget hochgefahren wird. Dieser Diskussion verweigern sich die Länder.»

«Ich frage mich nur, ob es nicht schon zu spät ist für diese Abschreckungslogik, da der Aufbau von Rüstungsinfrastrukturen und Verteidigungsbereitschaft Jahre dauern dürfte», bemerkt der SIGA-Direktor. 


Trump will Frieden im Alleingang - Warum Europa versagt hat, um die Ukraine zu retten

Blick vom 19.02.2025

«Der Westen wurde von einem neuen Verständnis von internationaler Ordnung eingeholt», erklärt Reginold. «Allianzen, auf die man sich verlassen hat, funktionieren nicht mehr.» Dieses Phänomen begann aber nicht erst mit Trump. Schon seit längerem verfolgen grosse Akteure wie die Brics-Staaten oder China eine «Frenemy»-Strategie.

Konkret: «In manchen Bereichen arbeitet man zusammen, in anderen nicht. Es ist ein viel dynamischeres Bild», so der Experte. Diese Verschiebung mache auch die Zusammenarbeit mit Staaten wie Saudi-Arabien möglich. Das klassische Bild einer von gemeinsamen Werten geprägten internationaler Politikordnung sei hingegen Geschichte. «Europa hat sich nicht davon gelöst und kann bei diesem Tempo deshalb gar nicht mithalten.»


«Europa ist in einer Verweigerungshaltung gefangen»

20min vom 17.02.2025

JD Vance’ Rede war eine Ohrfeige für Europa. Geopolitik-Experte Remo Reginold erklärt, was die USA fordern und wieso Europa endlich aus seiner Starre erwachen muss.

 

«Vance’ Rede war womöglich ein letzter Weckruf. Die Ukraine ist ein Test für Europa.»

 

«Europa muss etwas endlich einsehen: Die Welt wird multipolarer.»



«Die Welt dreht sich weiter, nur Europa bleibt stehen»

20min vom 14.02.2025

Europa verliert geopolitisch an Einfluss, während andere Regionen sich strategisch klug platzieren. Geopolitik-Experte Remo Reginold warnt: Ohne klare Vision und mehr Eigenständigkeit droht die Bedeutungslosigkeit.


DeepSeek: «USA haben Schlacht verloren»: Teilerfolg für China im Handelskrieg

20min vom 28.01.2025

Für Reginold sei DeepSeek daher auch ein Erfolg der Narrative. Nur weil DeepSeek sich als ressourcen- und infrastrukturarme KI-Alternative positioniert, fallen die Titel von wichtigen Infrastrukturanbietern. «Das ist vornehmlich Symbolpolitik mit realen Konsequenzen», so Reginold.

Entsprechend seien auch die Reaktionen an den Märkten zu sehen. «Bisher ging man in der westlichen Welt davon aus, dass die USA im Handelsstreit mit China im Bereich KI die Oberhand haben.» Nun habe DeepSeek dieses Bild erschüttert – und die Märkte reagieren aufgeschreckt.

«Als Mann der Wirtschaft müsste Trump eigentlich gelassen sein.» Das sei klassischer Wettbewerb. Zudem könnte es für den US-amerikanischen Präsidenten auch Grund zum Umdenken sein. «Es braucht vielleicht gar nicht die 500 Milliarden.» Inwiefern die DeepSeek-Technologie allerdings wirklich weniger Chip-Power braucht, sei noch zu erkunden.


«Es geht um geopolitisches Armdrücken»: Diese unbekannten Inseln könnte Trump noch ins Visier nehmen

Blick vom 14.01.2025

«Es kann effektiv heiss werden in nächster Zeit», erklärte Remo Reginold (39), Direktor des Swiss Institutes for Global Affairs (SIGA) gegenüber Blick. Der Grund: «Die Pazifikinseln als Ganzes sind im Brennpunkt des geopolitischen Armdrückens», so Reginold. Die Inseln liegen sowohl handelstechnisch als auch sicherheitspolitisch in einer strategisch wichtigen Zone. Der Kampf um Unterseekabel-Infrastrukturen und wichtige Ressourcen, die die ganze Welt für die Digitalisierung und Dekarbonisierung braucht, spitzt sich also zu. «Wer sich in dieser Region durchsetzen kann, wird vermutlich auch international und vor allem zukünftig Durchschlagskraft haben», betont der Experte.  «In den letzten Jahren vom Westen vernachlässigt, suchen die Regierungen der Inselstaaten durchaus neue Möglichkeiten.»


Geopolitik-Experte zu Trumps Expansionsdrohungen: Norweger zittern um Spitzbergen – zu Recht?

Blick vom 13.01.2025

Norwegens Regierungschef reagiert präventiv auf Trumps Expansionspläne in Grönland und macht klar: Spitzbergen bleibt norwegisch. Warum der designierte US-Präsident das Archipel dennoch ins Visier nehmen könnte, erklärt Geopolitik-Experte Remo Reginold.


«Trump will die globalen Themen dominieren – das kann gefährlich sein»

20min vom 28.12.2024

20 Minuten sprach darüber mit Urs Vögeli, Direktor des Swiss Institutes for Global Affairs, und Rahul Sahgal, CEO der Schweizerisch-Amerikanischen Handelskammer.

 

Für Vögeli ist klar: «Für mich ist das ein Versuch, die globalen Themen zu dominieren und die Deutungshoheit zurückzugewinnen. Trump will nicht, dass immer nur von Taiwan und vom südchinesischen Meer gesprochen wird. Er will, dass es um Amerika geht und dass Amerika sagt, wo die Welt hinsteuern soll. In allen vier Ländern verfolgt er konkrete Interessen. Insgesamt ist das alles mehr als typisch Trumpsche Provokation zu werten, als dass ernsthaft Krieg drohen würde.»

 

Ähnlich sieht es Sahgal. «Ein Witz sind die Drohungen und Forderungen sicher nicht, es wäre gefährlich, sie als das abzutun. Gleichzeitig sind sie natürlich nicht hundertprozentig ernstzunehmen. Die geostrategische Konkurrenz mit China ist das, was die USA am stärksten beschäftigt. Das zieht sich durch all seine Drohungen. Auch wenn man sich diese antidemokratischen Äusserungen in Ton und Art von einem designierten US-Präsidenten nicht gewohnt ist: Es ist im Interesse der USA, dass der Panamakanal nicht chinesisch und Grönland nicht russisch werden.»


Narendra Modi verkauft Realpolitik mit einem Lächeln. Der Westen sollte sich nicht täuschen lassen

NZZ vom 17.12.2024

Indien versteht sich als Stimme der Entwicklungs- und Schwellenländer und tritt gegenüber dem Westen selbstsicher auf. Eine Einordnung der geopolitischen Strategie des Landes.

Remo Reginold


EU-Motoren politisch gelähmt: «Beste Zeit für Russland, Chaos zu säen»

20min vom 5.12.2024

Interview mit Remo Reginold

Was wir nicht mehr können, ist unsere Stärken wie Vielfalt und Kreativität einsetzen. Wir haben verlernt, mit Uneindeutigkeit und Volatilität umzugehen.

Mit der Neuverteilung der globalen Machtverhältnisse werden sich unwiderstehlich neue Alternativen ergeben. Diese Verschiebung passiert schleichend und nicht von heute auf morgen. Wir verlieren den Anschluss, ohne, dass wir es merken.


Präsident gegen Parlament – die wichtigsten Fragen zu Südkorea

20min vom 3.12.2024

«Aus geopolitischer Sicht lässt sich sagen, dass die Vorgänge in Korea zeigen, wie nervös der Westen insgesamt ist», sagt Urs Vögeli vom «Swiss Institute for Global Affairs» auf Anfrage.

Mittlerweile soll das Parlament in Südkorea die präsidiale Verordnung des Kriegsrechts wieder ausgesetzt haben. Dennoch scheint der Schaden angerichtet: «Daraus folgen viel Verwirrung und Instabilität, und davon profitieren letztlich Nordkorea, Russland und China. Sie können fast einfach zuschauen, wie demokratische Systeme sich selbst demontieren.»


Brics-Gipfel in Kasan: Das Staaten-Netzwerk um Russland und China gewinnt an Kraft

Tages Anzeiger vom 1.11.2024

Gastkommentar von Urs Vögeli

Flexibilität und Opportunismus statt traditionelle Blockbildung: Die Bedeutung der Brics-Gruppe wächst. Der Westen sollte sich vorsehen.


Analyse zum Brics-Gipfel: «Das Zeichen ist klar – Russland ist ganz und gar nicht isoliert»

20 Minuten vom 25.10.2024

Diese Woche trafen sich zahlreiche Staatschefs in Russland zum Brics-Gipfel. Politikwissenschaftler Urs Vögeli analysiert – und warnt vor einer Unterschätzung des Staaten-Netzwerks.


Werden die Brics-Länder das Gegengewicht zu den G7-Staaten?

SRF- Echo der Zeit vom 21.10.2024

Die Staatengruppe der Schwellenländer wächst zunehmend, gilt aber als entscheidungsschwach. Dennoch ist die Brics-Gruppe weitaus bedeutender als dem Westen lieb sein dürfte. Fredy Gsteiger im Gespräch mit Urs Vögeli


Geopolitik: «Wir haben Trümpfe in der Hand» – für Bundesrat Parmelin ist in St. Gallen der Freihandel weiterhin der Königsweg

St. Galler Tagblatt vom 16.8.2024

Guy Parmelin stellte sich an der OST den Fragen von Remo Reginold vom Swiss Institute for Global Affairs.

Weltoffenheit und Eigenverantwortung seien die Leitlinien der Schweizer Aussenwirtschaftspolitik, sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin an der Fachhochschule Ost.



Guy Parmelin an OST zu Gast: Interview zur Aussenpolitik

Nau vom 6.8.2024

Dr. Remo Reginold vom Swiss Institute for Global Affairs führt das Gespräch. Parmelin wird dabei auf Aussensicherheit, Aussenwirtschaft und die Positionierung der Schweiz gegenüber den BRICS-Staaten eingehen.

Dieser Anlass ist Teil einer Seminarreihe zu Geopolitik, Infrastrukturen und Sicherheit des Instituts für Finance und Law der Fachhochschule OST.


Skurrile Huldigung für „Crazy Kim“: Musikvideo preist Nordkoreas Diktator als „freundlichen Vater“

Frankfurter Rundschau vom 20.4.2024

Der Schweizer Politikberater Remo Reginold hält Kims Machtdemonstrationen für ein Meisterstück effektiver Symbolpolitik mit vergleichsweise bescheidenen Mitteln, „um Macht zu projizieren“, wie er in der Schweizer Militärzeitschrift geschrieben hat: „Das entscheidende Momentum besteht vielmehr darin, dass die nordkoreanische Führung mittels symbolischer Projektionen von ihren eigentlichen Zielen ablenkt.“


Es braucht eine Dienstpflicht für Frauen

20min vom 18.3.2024

Remo Reginold, Co-Direktor des Swiss Institute for Global Affairs sowie Lehrbeauftragter an der Uni Basel, hält die Frauen-Dienstpflicht für eine Option. Doch wichtiger wäre seiner Ansicht nach ein Mentalitätswandel. «Das Thema Verteidigung ist für die meisten Menschen weit weg. Wir leben in einer Wohlstands-Bubble und haben das Gefühl, dass wir uns Sicherheit erkaufen können.» Doch das sei trügerisch. Denn die Stärke einer Armee hänge zu einem grossen Teil auch von der Verteidigungsmoral ab.

Dass in der Schweiz dereinst Panzer einfahren, glaube er kaum, sagt Reginold. Doch ein Krieg mit unkonventionellen Waffen im Graubereich sei durchaus möglich, etwa Angriffe auf kritische Infrastrukturen, erpresserische Massnahmen gegenüber Firmen, Blockaden von Lieferketten. Das müsse den Menschen bewusst werden, es brauche eine Reform des Mindset in Gesellschaft, Politik und Verwaltung.


Grossmächte streben nach mehr Einfluss

20min vom 29.2.2024

"Langfristig wird sich die Schweiz überlegen müssen, wo sie dazugehören, welche Interessen sie auf der Welt verfolgen will und wie sie mit den aussenpolitischen Unsicherheiten und Uneindeutigkeiten umgeht."