Im Rahmen des CAS Geopolitik, Infrastrukturen und Sicherheit erstellten Studierende Kurzanalysen zu den internationalen Konstellationen BRICS und G7.
Das Akronym BRIC steht seit 2001 für Brasilien, Russland, Indien und China, und wurde 2011 mit Südafrika erweitert. 2024 (Ägypten, Äthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate) und 2025
(Indonesien) erfolgten weitere Zugänge. Bei BRICS handelt es sich um einen informellen Staatenverbund ohne Charta und ständiges Sekretariat. Oftmals divergieren die Interessen der einzelnen
Mitgliedsstaaten und es kommt zu bilateralen Spannungen. Dennoch zeichnet sich das Bild einer neuen Phase ab, die geprägt ist vom Willen einer Zusammenarbeit und Vertrauensbildung (vgl.
BRICS Studie SIGA 2024).
BRICS stellt sich dar als eine Alternative zu westlichen Institutionen und möchte die South-South-Cooperation fördern. Der Aufbau des BRICS-Konglomerats unterscheidet sich von traditionellen westlichen Organisationen wie beispielsweise der G7 (vgl. Beitrag «Strategische Allianzen – Vergleich BRICS-G7»).
BRICS-Staaten kooperieren insbesondere bilateral und zu unterschiedlichen Themen. Rohstoffe – insbesondere auch kritische Rohstoffe wie Seltene Erden – stehen oftmals im Fokus der Zusammenarbeit (vgl. Beitrag «Reserven an Seltenen Erden- Ein Vergleich der G7 und der BRICS-Staaten»). Seltene Erden werden immer wie bedeutender und stellen längst ein geopolitisches Verhandlungsinstrument dar; so wird diese Ressource beispielsweise für die Elektrifizierung, aber auch die Rüstungsindustrie benötigt. China pflegt global gesehen das Monopol über die Extraktion sowie die Verarbeitung Seltener Erden.
Des Weiteren führen einzelne BRICS-Staaten regelmässig bilaterale oder minilaterale Militärübungen durch. Als eine Alternative zur NATO ist dies jedoch nicht zu lesen. Es ist ebenfalls unwahrscheinlich, dass sich ein abgrenzbares Militärbündnis aller BRICS-Staaten entwickelt. Opportunistische, bilateralen Beziehungen sind von höherer Bedeutung (vgl. Beitrag «Militärbündnis BRICS?»).
Diese studentischen Vergleiche geben schematisch einen Einblick in neuere Entwicklungen in den internationalen Beziehungen.