Neben der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) fand auch die Munich Cyber Security Conference statt. Entscheidungsträgerinnen und -träger aus der internationalen Politik, Militär und Technologie/Wirtschaft haben über die Mechanismen des Cyberraums und Perspektiven zu Cybersicherheit diskutiert. Vom Swiss Institute for Global Affairs (SIGA) mit dabei waren Silvia Reischer und Dr. Remo Reginold. Nachfolgend einige Insights.

(MCSC/Jens Hartmann)
1. Künstliche Intelligenz (KI) schafft adaptive Robustheit
Heute können Dank Skalierung Angreifer im Cyberraum schneller, punktgenauer und in der Masse sicherheitsbedrohliche Wirkung entfalten und den Cyberraum aber auch den physischen Raum nachhaltig schädigen. Die neusten Entwicklungen im Bereich KI können hier robustere Sicherheitsarchitekturen schaffen, um intelligente und adaptive Sicherheitsarchitekturen zu schaffen.
Henna Virkkunen, Executive Vice-President of the European Commission (MCSC/Jens Hartmann)
2. Resilienz mit einem Whole of Society Approach
Die Zusammenarbeit zwischen staatlichen Behörden und der Privatwirtschaft ist im Cyberbereich schwierig. Es wurde ein Plädoyer gehalten, dass es eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Tech-Riesen, staatlichen Behörden und weiteren sicherheitsrelevanten Akteuren braucht, wenn Cybersicherheitsinfrastrukturen sicher gebaut werden sollten. Private-Public-Partnership-Programme (PPP-Schemen) können hier eine Antwort sein. In einer umfassenden Sicherheitsarchitektur braucht es darüber hinaus einen «Whole of Society Approach», wo auch das Mindset in der Gesellschaft für den schwierig fassbaren Cyberraum eingebunden wird.
(MCSC/Axel Hemken)
3. Infrastrukturen und Nicht-Infrastrukturen
Unterseekabel, Serverinstallationen und Satelliten sind die Architekturen für eine informationsgetriebene Gesellschaft. Diese physischen Infrastrukturen ermöglichen erst den Cyberraum. Damit sind sie auch das kritische Rückgrat einer staatlichen und integralen Sicherheitsinfrastruktur. Gerade im Verbund mit Plattformtechnologien sind Infrastrukturen durchaus auch Treiber der Geopolitik. Die Hamas haben im Gaza-Konflikt bewiesen, dass ein «Cyber-Detox» auch Resilienz bedeuten kann. Für die Israel Defence Force (IDF), die ihr Verteidigungssystem auf Cyberinfrastrukturen aufbaut, ist die entsprechende digitale Abwesenheit eine massive Herausforderung.
Für die weiteren geopolitischen Zuspitzungen wird der Cyberraum eine wichtige Funktion spielen. Den Cyberraum kann man ohne Geopolitik nicht mehr denken.
Dr. Remo Reginold
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