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Die Tötung von al-Qa’idas Emir in Kabul — Was bekannt ist und was nicht

3. August 2022

Am 31. Juli 2022 tötete ein U.S. amerikanischer Drohnenschlag Ayman al-Zawahiri, den Anführer von al-Qa’ida, im Zentrum der afghanischen Hauptstadt Kabul, was eine Flut von Medienberichten und Analysen auslöste. Ein genauer Blick zeigt jedoch, dass nur wenig gesicherte Informationen über den Vorfall und dessen Implikationen vorhanden sind.

Photo von Ayman al-Zawahiri auf einem Ankündigungsposter für eine seiner Reden, datiert Juli 2022 (Quelle: https://twitter.com/azelin/status/1554486226031345664/photo/1)

Unerwartete Nachrichten

Am 31. Juli 2022 früh morgens Lokalzeit wurde eine Explosion in der afghanischen Hauptstadt Kabul gehört. Eine Rauch- und Staubwolke deutete darauf hin, dass ein Haus, welches sich an der Grenze zwischen den wohlhabenden Quartieren Shirpur und Wazir Akbar Khan befindet, getroffen worden war. An diesem Tag waren Informationen über den Vorfall Mangelware und es schien nichts grösseres zu sein. In der Tat sah es eher nach einem halb fehlgeschlagenen Raketenbeschuss vom Boden aus, etwas, dass in Kabul in der Vergangenheit mehrmals vorgekommen ist.

 

Am folgenden Tag, am 1. August 2022, publizierten die Taliban jedoch ein Communiqué, in dem sie angaben, dass es sich um einen U.S. amerikanischen Drohnenschlag gehandelt hätte. Die Presseerklärung verurteilte dies als eine Zuwiderhandlung gegen internationale Normen und das Doha-Abkommen, einen Vertrag, den die Taliban und die Vereinigten Staaten von Amerika am 29. Februar 2020 unterzeichneten und der essentiell den U.S. Truppenabzug aus und die Nichteinmischung in Afghanistan im Gegenzug für Anti-Terror-Garantien der Taliban vorsah.

 

Während die Taliban nicht erwähnten, was das Ziel der Drohnenattacke war, machte dies der U.S. amerikanische Präsident Joe Biden einige Stunden später, am Abend in Washington D.C. Er verkündete, dass die Vereinigten Staaten von Amerika Ayman al-Zawahiri, den 71 jährigen ägyptischen Dschihad-Veteranen, der nach der Tötung seines Vorgängers Osama Bin Laden am 2. Mai 2011 zum al-Qa’ida-Anführer wurde, umgebracht hätten.

Was geschah genau?

Dies war eine erhebliche und unerwartete Entwicklung die zu Eilnachrichten und Analysen von Beobachtern um den Globus führte. Während der Vorfall immer und immer wieder diskutiert wurde, bleiben Informationen über was genau geschah jedoch rar.

 

Die detaillierteste öffentlich zugängliche Schilderung wurde von einem nicht namentlich genannten hochrangigen U.S. amerikanischen Beamten in einer telefonischen Pressekonferenz am 1. August 2022 gegeben. Gemäss diesen Ausführungen hatten U.S. Nachrichtendienste Anfang 2022 festgestellt, dass al-Zawahiris Frau und deren Kinder in das später angegriffene Haus in Kabul gezogen seien. «Zawahiris Familie hat von Terroristen seit lange benutze Methoden angewandt, von denen wir annahmen, dass dies gemacht wurde, um zu verhindern, dass ihnen jemand zu Zawahiri folgen würde,» sagte der Beamte. Überwachungsmittel beobachteten dann einen Mann, offenbar Zawahiri, der mehrere Male für längere Zeit auf dem Balkon des Hauses zu sehen war, aber nie das Gebäude verliess. Über Monate verifizierten U.S. Nachrichtendienste danach, dass es sich in der Tat um Zawahiri handelte und entschieden, wie man am besten gegen ihn vorgehen könnte. Am 31. Juli 2022, um 06:18 Uhr Lokalzeit, war Zawahiri gemäss dem amerikanischen Beamten erneut auf dem Balkon und wurde von zwei Hellfire-Raketen getroffen. Der Beamte gab weiter an, dass U.S. Nachrichtendienste die Tötung Zawahiris daraufhin bestätigt hätten.

 

Andere Berichte fügten einige weitere Einzelheiten hinzu. Ein Artikel von The Somali Wire führte aus, dass Ayman al-Zawahiri «auf dem Balkon im dritten Stock sass (…) [wo] er alleine las (…), etwas, dass er fast jeden Tag machte.» The Somali Wire gab für diese Aussage keine Quelle an und es ist fragwürdig, wie Journalisten im weit entfernten Somalia solche Details kennen sollten, wenn praktisch niemand in Kabul wusste, dass Zawahiri überhaupt dort war.

 

Derselbe Bericht sowie andere Artikel wiesen sodann darauf hin, dass die U.S. Drohne Hellfire-Raketen des Typs R9X abgefeuert hätte. Diese Version der Hellfire wurde speziell dafür entwickelt, nur eine Person zu töten und Kollateralschäden zu verhindern. Im Gegensatz zu anderen Raketen hat die R9X Version keinen Sprengkopf, der bei Aufschlag explodiert; vielmehr fährt sie kurz vor Einschlag sechs Stahlstreben aus, die dann das Ziel durch die schiere Kraft des Aufschlags von Stahl mit hoher Geschwindigkeit zerfetzen ohne sich in der Nähe befindliche andere Personen zu verletzen.

Ob die verwendeten Projektile in der Tat R9X waren bleibt jedoch unbestätigt. Der Umstand, dass das Gebäude weitgehend unbeschädigt geblieben zu sein scheint spricht für diese Vermutung. Einige Beobachter, wie beispielsweise Nick Waters, der den Einsatz von R9Xs in anderen Vorfällen untersucht hat, waren jedoch nicht überzeugt, dass in Kabul R9Xs verwendet wurden. Waters verwies einerseits auf zahlreiche fälschliche Berichte über den Einsatz von R9X in der Vergangenheit. Andererseits gab er auch an, dass er auf dem wenigen unverifizierten Bildmaterial des fraglichen Orts in Kabul die speziellen Signaturen, die R9Xs hinterlassen würden, nicht gesehen hätte und schloss, dass «mehr Informationen nötig» seien.

 

Mehr Informationen zu erhalten ist jedoch schwierig. Journalisten, die versucht hatten, zum Ort des Geschehens zu gelangen, berichteten, dass sie von Taliban, die den Zugang zur Örtlichkeit blockierten, sehr aggressiv weggewiesen worden seien. Der bereits zitierte amerikanische Beamte gab in diesem Zusammenhang an, dass «Taliban-Mitglieder nach dem Schlag Handlungen vorgenommen haben um die Präsenz von Zawahiri am Ort zu verstecken. Wir haben konzentrierte Bemühungen identifiziert, den Zugang zum Haus und Umgebung für Stunden nach dem Schlag zu blockieren.» Dies und andere Aktivitäten seien «weitreichenden Bemühungen [gleichgekommen], zu vertuschen, dass [Zawahiri und seine Familie] im besagten Haus gelebt haben,» fügte der Beamte hinzu.

 

Angesichts dieser Umstände und da vorhandene Schilderungen, inklusive der offiziellen U.S. amerikanischen, kaum praktisch verifizierbare Details enthalten, ist es schwierig, mehr Klarheit zu schaffen. «Eine Menge Leute sagen eine Menge Dinge über das was passiert ist und was nicht, aber im Moment hat niemand klare Informationen,» fasste eine Quelle, die mit Taliban und anderen Dschihadisten gut vernetzt ist, zusammen.

Ist al-Zawahiri Wirklich tot?

 Was jedoch klar scheint ist, dass al-Zawahiri wirklich getötet worden ist. Während al-Qa’ida zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts noch keine öffentliche Erklärung zur U.S. Behauptung, al-Zawahiri getötet zu haben, abgegeben hat, haben mehrere al-Qa’ida-Mitglieder und -Sympathisanten bestätigt, dass ihr Emir umgebracht wurde. Letzteres ergibt sich nicht nur aus online Nachrichten von al-Qa’ida-Mitgliedern und -Sympathisanten, sondern wurde auch von einer Quelle mit al-Qa’ida-Kontakten angegeben.

Nachricht eines Dschihadisten, der den Tod von al-Qa’ida-Anführer Ayman al-Zawahir bestätigt (vom Swiss Institute for Global Affairs (SIGA) via Messaging Apps erhalten)

Angesichts des tragischen Debakels des U.S. Drohnenschlags in Kabul im August 2021, als U.S. Beamte zuerst versicherten, einen Selbstmordattentäter des Islamischen Staates eliminiert zu haben, nur um später gezwungen zu werden zuzugeben, dass fälschlicherweise Zivilisten getötet wurden, ist es auch schwer vorstellbar, dass U.S. Präsident Joe Biden die Tötung von Ayman al-Zawahiri verkünden würde, wenn die Vereinigten Staaten von Amerika keine stichhaltigen Beweise für diese hätten.

 

In Anbetracht des Gesagten, klingen Bestreitungen der U.S. Schilderung, al-Zawahiri in Kabul getötet zu haben, hohl, zumal diese keine faktischen Hinweise auf Gegenteiliges enthalten. Dass Bestreitungen nach wie vor bestehen zeigt sich jedoch in den Aussagen mehrerer vom Swiss Institute for Global Affairs (SIGA) kontaktierten Taliban sowie aus einem Tweet von Abdullah Azzam, dem Sekretär des ersten stellvertretenden Premierministers des Taliban Regimes. Eine Quelle gab zudem an, dass ein hochrangiges al-Qa’ida-Mitglied in Afghanistan die Berichte über al-Zawahiris Tötung ebenfalls bestreitet.

Die Taliban-Verbindung

Bis zu welchem Grad und wie die Taliban in al-Zawahiris offenbaren Aufenthalt und dessen Aktivitäten in Kabul involviert waren, ist ebenfalls schwierig zu bestimmen. Gemäss U.S. Aussenminister Antony J. Blinken haben die Taliban al-Zawahiri beherbergt und beschützt, wobei er dies nicht weiter ausführte. Abgesehen von den bereits genannten Behauptungen einer Vertuschungsaktion der Taliban, sagte der oben zitierte U.S. Beamte lediglich, dass «hochrangige Haqqani Taliban um [Zawahiris] Präsenz in Kabul wussten.» Haqqani ist eine Referenz zum Haqqani Netzwerk, einer vom verstorbenen afghanischen Dschihadisten Jalaluddin Haqqani gegründete Gruppe, die Analysten als integralen Teil der Taliban sehen, während Mitglieder der Haqqani Familie selbst bestreiten, dass ein solches Netzwerk besteht.

 

Die Taliban selber hatten zunächst geschwiegen. Erst kurz vor der Publikation dieses Berichtes am 4. August 2022, gaben die Taliban einen, wenn auch nur dünnen, Kommentar ab: man hätte «keine Informationen über Ayman a-Zawahiris Ankunft und Aufenthalt in Kabul» gehabt, hätte nun aber «die Untersuchungsbehörden und die Nachrichtendienste instruiert, eine umfassende und ernsthafte Untersuchung der verschiedenen Aspekte des Vorfalles durchzuführen.»

 

Da das Haus, in welchem al-Zawahiri getötet wurde, offenbar einem Mitglied des Haqqani Netzwerks, namentlich Zainullah Abed, einem engen Vertrauten von Sirajuddin Haqqani, dem amtierenden Taliban Innenminister und Anführer des Haqqani Netzwerks, gehört und andere Taliban in Häusern in der unmittelbaren Umgebung leben, klingt dies jedoch fragwürdig. Einige glaubhafte Bericht gaben zudem an, dass Zainullah Abed und ein Sohn von Sirajuddin Haqqani zum Zeitpunkt des Drohnenschlages im fraglichen Haus gewesen und mit al-Zawahiri getötet worden seien; dies konnte jedoch nicht bestätigt werden. U.S. Beamte behaupten, dass ausser al-Zawahiri niemand getötet oder verletzt worden sei, aber auch dies bleibt unbestätigt.

 

In der Tat ist es schwer vorstellbar, dass Ayman al-Zawahiri ohne Wissen und zumindest stillschweigendem Einverständnis der Taliban im fraglichen Haus hätte leben können. Selbst wenn die neuste Taliban-Behauptung stimmen sollte, würde dies die Taliban in einem schlechten Licht dastehen lassen, da dies bedeuten würde, dass sie nicht einmal wissen, was vor ihrer eigenen Haustüre geschieht — was wiederum ernsthafte Fragen über die Fähigkeit der Taliban, ihre Anti-Terror-Versprechen im ganzen Land durchzusetzen, aufwerfen würde.

 

Die wichtigere Frage ist in jedem Fall, unter welchen Umständen genau al-Zawahiri in Kabul lebte.

 

Wenn auch nicht spezifisch al-Zawahiri betreffend hat eine örtliche Quelle in den vergangenen Monaten glaubhaft und mit konkreten Beispielen berichtet, dass die Taliban al-Qa’ida-Mitglieder sowie deren Bewegungen und Aktivitäten in Afghanistan einschränken. Dies wurde jedoch offenbar nicht sonderlich strikt gehandhabt und die Taliban haben gleichzeitig andere al-Qa’ida-Mitglieder unterstützt und diesen Freipässe gegeben.

 

Dementsprechend ist es möglich, dass die Taliban al-Zawahiri einluden — oder ihm gar stark nahelegten — in einem Haus im Zentrum von Kabul zu leben, um so seine Aktivitäten besser kontrollieren zu können. Dies ist auch die Einschätzung von Douglas London, der vor seiner Pensionierung im Jahre 2019 als Anti-Terror-Chef für Süd- und Südwest-Asien für die CIA amtierte. In einem Gespräch mit NPR sagte London diesbezüglich, dass «Zawahiri gepredigt hatte in Isolation und versteckt [zu leben]» und er deshalb spekuliere, «dass Taliban-Druck [al-Zawahiri] dazu gezwungen hat, nach Kabul zu kommen (…), wo [die Taliban] ein besseres Auge auf ihn werfen konnten und dies auch als Druckmittel gegenüber al-Qa’ida hätten verwenden können.»

 

Selbst wenn dem so gewesen ist, wäre es jedoch zu einfach, dies als Indiz zu sehen, dass die Taliban al-Zawahiri mit dem Ziel, effektiv ihre Anti-Terror-Garantien zu erfüllen, unter Hausarrest gestellt hatten. Aufgrund des zeitlichen Ablaufs erscheint es nun höchst wahrscheinlich, dass al-Zawahiri zumindest einige seiner letzten Videobotschaften im fraglichen Haus in Kabul aufgenommen und verteilt hatte — was schwerlich ohne zumindest stillschweigendes Einverständnis der Taliban möglich gewesen wäre. Darüber hinaus deutet die oben beschriebene Haltung der Taliban zu anderen al-Qa’ida-Mitgliedern darauf hin, dass die Taliban al-Zawahiris Aufenthaltsort kannten und ihn maximal teilweise eingeschränkt haben.

IMplikationen

Angesichts aller beschriebenen Unsicherheiten und unbekannten Variablen ist es schwer, verlässlich einzuschätzen, was für Implikationen die Tötung von al-Zawahiri hat.

 

Da al-Qaida in der Vergangenheit bewiesen hat, den Verlust von Anführern zu überstehen, wird al-Zawahiris Ableben aber kaum das Ende von al-Qa’ida bedeuten. Wie gut die Organisation den Übergang zu einem neuen Anführer gestalten wird, bleibt abzuwarten und hängt stark davon ab, wer Zawahiris Nachfolge antreten wird, worüber derzeit nur spekuliert werden kann.

 

Für die Taliban und Afghanistan bedeutet die Tötung von al-Zawahiri in Kabul jedoch wohl in Zukunft schwerere Zeiten. Die internationale Gemeinschaft wird das bereits vorher fragwürdige Mantra der Taliban, wonach sie niemandem erlauben, Afghanistan für transnationale terroristische Aktivitäten zu benutzen, nun noch mehr bezweifeln. Dies wiederum bedeutet, dass bestehende Sanktionen kaum gelockert werden und dass diese sogar noch verschärft werden könnten.

 

Vieles wird natürlich von der Reaktion der Taliban abhängen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes schienen die Taliban die Sache weitgehend zu ignorieren. Dies zeigt sich am Umstand, dass Taliban-Beamte wie gewohnt mit banalen Pressekonferenzen und Erklärungen zu Dingen wie Einkünften des Minenministeriums, der Rückkehr von Afghanen von der islamischen Pilgerfahrt nach Mekka, oder gar den erhöhten Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und China weitermachten. Während sie dann schliesslich einen Kommentar zu den U.S amerikanischen Behauptungen abgaben, sagt der Inhalt desselben, nichts gewusst zu haben und weitere Untersuchung durchzuführen, wenig aus und deutet eher darauf hin, dass die Taliban entweder nichts machen werden oder noch nicht entschieden haben, wie sie reagieren wollen.

 

In der Tat gaben frühere Berichte an, dass Taliban-Führer sich, Stand 3. August 2022, in der südlichen Provinz Kandahar, dem inoffiziellen Zentrum der Taliban, versammeln würden, um aller Wahrscheinlichkeit nach zu beraten was gemacht werden soll. In Anbetracht zahlreicher Indikationen für ein restriktiver werdendes Taliban-Regime während der letzten Monate, inklusive einer streitlustigen Rede des Taliban Emirs Haibatullah, in der er unbeschränkten Dschihad glorifizierte, ist es jedoch unwahrscheinlich, dass die Tötung von al-Zawahiri die Taliban dazu bringen wird, entschiedener gegen sich in Afghanistan aufhaltende nicht-afghanische Dschihadisten vorzugehen.

 

Die Beziehung zwischen solchen nicht-afghanischen Dschihadisten in Afghanistan und den herrschenden Taliban hat sich aber offenbar bereits verändert. Gemäss der obergenannten gut vernetzten Quelle, die spezifische Beispiele nannte, verdächtigen die meisten dieser Dschihadisten die Taliban al-Zawahiri direkt oder indirekt kompromittiert zu haben, was zu dessen Tötung führte. Dementsprechend gäbe es nun viel Misstrauen gegenüber den afghanischen Taliban.

 

Einige Taliban und andere Dschihadisten haben auch offen zu Racheakten gegen die Vereinigten Staaten von Amerika oder deren Interessen aufgerufen. Vieles davon ist wahrscheinlich Propaganda, der keine Taten folgen werden. Einige werden aber wohl versuchen zurückzuschlagen. Solche Dschihadisten werden aber wahrscheinlich Zeit benötigen, um konkrete Pläne in Angriff zu nehmen, und mit limitierten Kapazitäten und Anti-Terror-Bemühungen, die aufgrund nun erwarteter Reaktionen erhöht sind, kämpfen.

 

Während das meiste des Obigen Spekulation ist, ist die klarste Implikation der Tötung von al-Zawahiri in Kabul wohl, dass die Vereinigten Staaten von Amerika gezeigt haben, dass sie — trotz Fehlens einer Präsenz in Afghanistan und des katastrophalen Abzugs im letzten August — immer noch erfolgreich sensitive Nachrichten aus Afghanistan beschaffen können. Dass geschieht offenbar auch durch Leute vor Ort, da eine hochrangiger U.S. Nachrichtendienstbeamter der Associated Press gesagt hat, dass ein CIA-Team auf dem Boden in Kabul war.

Franz J. Marty


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